So will Gemeinde Stubenberg Traditionswirtshaus retten
Das „Gasthaus Oswaldbauer“ in Fürstberg, Heimat vieler örtlicher Vereine, das vor dem Verkauf steht, soll erhalten bleiben. Der Plan: Die Gemeinde Stubenberg will das Gebäude erwerben, das neue Feuerwehrhaus dranbauen. Das Ganze ist ein Millionenprojekt.
Stubenberg schaut deswegen, so viel Fördergeld wie möglich zu bekommen, um das Vorhaben „stemmen“ zu können. Dazu gab es jetzt am Mittwochabend ein Treffen im „Oswaldbauer“-Saal mit Vertretern der Gemeinde, der Vereine und mit Inge Hitzenberger vom EU-Förderprogramm LEADER.
Was aus dem beliebten „Gasthaus Oswaldbauer“ wird, war in den vergangenen Wochen und Monaten vieldiskutiertes Thema in der Gemeinde Stubenberg. Wie Bürgermeister Willi Galleitner gegenüber der PNP sagt, sei er ständig danach gefragt worden, „eigentlich täglich“.
Die Heimatzeitung hatte erstmals im Oktober vergangenen Jahres darüber berichtet dass Wirtin Monika Oswaldbauer das Gasthaus verkaufen möchte. Altersbedingt denke sie an Ruhestand, seit dem Tod ihres Mannes im Jahr 2015 habe sie das Wirtshaus alleine geführt, begründete sie damals.
Im PNP Interview im Februar erklärte Bürgermeister Galleitner dann, dass „die Gemeinde eine gemeinsame Lösung mit den Vereinen finden will, deren Vereinslokal das Gasthaus ist, und auch mit der Feuerwehr. Da wir in Fürstberg ohnehin ein neues Feuerwehrhaus mit Schulungs- und Sitzungsräumen brauchen, wird überlegt, das Gasthaus in die Feuerwehrhaus-Bauplanung miteinzubinden“.
Feuerwehrhaus kommt da hin, wo Parkplätze sind
Beim Termin am Mittwoch konnte der Rathaus-Chef dann schon etwas konkreter werden, was die Pläne anbelangt. Wie gesagt: Ziel ist es, dass die Gemeinde das Gasthaus kauft. Dort, wo sich jetzt die Parkplätze befinden, soll das neue Feuerwehrhaus mit Platz für zwei Fahrzeugen hochgezogen werden. Der Mannschaftstrakt (Besprechungsräume, Duschen, Umkleiden etc.) soll im Gasthaus integriert werden – entweder dort, wo sich momentan der Wintergarten befindet, oder dort, wo aktuell die Kegelbahnen sind.
Gastraum und Saal sollen flächenmäßig so bleiben, wie sie sind, aber freilich modernisiert werden. Dort können sich die Vereine, deren Zuhause jetzt schon das „Gasthaus Oswaldbauer“ ist, weiter treffen. Und die Theatergruppe des Trachtenvereins „Altbachtaler“ Wittibreut könnte weiter im Saal spielen. Außerdem bleibt natürlich auch der Bereich für die Sportschützen Fürstberg-Kirn samt Schießstand erhalten.
Der „Oswaldbauer“ sei eine wichtige Einrichtung für die Vereine, die es zu erhalten gelte, so Bürgermeister Willi Galleitner beim Treffen am Mittwochabend. Dazu eingeladen und gekommen waren Vertreter der Gemeinde, der Sportschützen, des VdK, des Frauenbundes Prienbach, der Volkstanzfreunde Fürstberg, des Kulturvereins, des Frauenvereins Kirn-Fürstberg, des Wittibreuter Trachtenvereins und natürlich der Feuerwehr Fürstberg.
Ein bisserl überrascht war aber so mancher, dass es sich dabei nicht um einen reinen Info-Abend handelte, wie einige zuvor angenommen hatten, sondern um einen „Workshop“. Dieser war nämlich notwendig, um Geld vom EU-Förderprogramm LEADER zu bekommen, das Stubenberg braucht, um den „Oswaldbauer“ ankaufen zu können. „Beim Förderantrag muss die Gemeinde nachweisen, dass auch die Bürger eingebunden waren“, erklärte Inge Hitzenberger, regionale LEADER-Managerin im Landratsamt Rottal-Inn.
Erhalt ist „Investition in die Gemeinschaft“
Und so war für die Teilnehmenden nicht nur Zuhören angesagt, sondern auch Mitmachen. Die Bürger bzw. die Vereinsvertreter sollten sagen, warum das Gasthaus erhalten werden sollte und wie das gelingen könne. Im Grunde waren sich da aber eh alle einig: Es geht nicht nur um den Fortbestand eines Gasthauses, sondern um den Erhalt von Brauchtum, Kultur und Geselligkeit. Und um die Schaffung eines festen Veranstaltungsortes für Gemeindebürger, Ortsvereine und überörtliche Vereine. Bürgermeister Willi Galleitner sprach davon, dass es „eine Begegnungsstätte werden soll“. Hans Hainthaler, Vorsitzender der Schützen und des Kulturvereins, nannte den Ankauf und den Umbau eine „Investition in die Gemeinschaft“.
Gesprochen wurde in der Runde auch darüber, wie ein künftiger Betrieb des Gasthauses durch Gemeinde bzw. Vereine ausschauen könnte. Da geht es um den Getränkeeinkauf, die Bewirtung, Belegungspläne für die Räume, Reparaturen etc. Angedacht ist, dass das alles über den örtlichen Kulturverein organisiert wird. Ob das dann so kommen wird, wird man sehen. Für solche Details sei es ohnehin noch ein bisserl zu früh, meinte Galleitner. Jetzt gehe es erst einmal um den Ankauf – und um die Förderzusage.
Und deshalb hörten auch alle aufmerksam zu, wie diesbezüglich das weitere Vorgehen ist. Inge Hitzenberger führte aus: Die Gemeindeverwaltung könne den Antrag frühestens nach der nächsten Sitzung des regionalen Entscheidungsgremiums um Vorsitzenden Alfons Sittinger stellen. Und diese Sitzung sei im Oktober. Danach müsse die Förderung noch bewilligt werden. Und das könne aber dauern, weil die Bewilligungsstelle, die dem Ministerium von Michaela Kaniber unerstellt ist, derzeit unterbesetzt sei, so Hitzenberger.
Quelle: PNP
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