250.000 Euro Förderung für Nahwärme
Es ist ein Projekt mit Vorbildcharakter: In Stubenberg (Landkreis Rottal-Inn) entsteht ein Nahwärmenetz, das öffentliche und private Anschlüsse, die bisher fast ausschließlich mit Öl geheizt werden, künftig mit klimaneutraler Energie versorgen soll. Verwendet werden dazu Hackschnitzel, die von ortsansässigen Waldbesitzern geliefert werden. Das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern fördert die Maßnahme mit bis zu 250.000 Euro im Rahmen der einfachen Dorferneuerung (eDE), wie es in einer Presseaussendung mitteilte. Die Einleitungsurkunde wurde jetzt offiziell von Amtsleiter Hans-Peter Schmucker an Bürgermeister Willibald Galleitner übergeben.
Das Thema Energie ist aktueller denn je. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat deutlich vor Augen geführt, wie abhängig Deutschland in Sachen Energieversorgung ist. Dazu kommt der Klimawandel, der ein hohes Maß an Verantwortung und Gestaltungswillen erfordert. Umso wichtiger seien Projekte wie das geplante Nahwärmenetz in Stubenberg, betonte Amtsleiter Schmucker bei der Übergabe der Einleitungsurkunde.
Die kürzlich gegründete Energiegenossenschaft wird das Nahwärmenetz im Gebiet der Kerngemeinde Stubenberg verlegen und eine bestehende Halle zur Wärmezentrale umbauen. Nach bisherigen Erhebungen sollen etwa 60 Gebäude an das Wärmenetz angeschlossen werden. Die Heizkessel werden mit Holzhackschnitzeln aus der Region sowie dem Restholz aus regionalen Sägewerken betrieben werden. Eine PV-Anlage auf dem Heizhaus soll zudem den nötigen Strom für den Betrieb der Anlage liefern.
Wie Werner Glöckner, der Vorstand der Genossenschaft erklärt, geht man von Projektkosten von rund drei Millionen Euro aus. Eine ebenfalls vom ALE Niederbayern geförderte Machbarkeitsstudie soll die Planung konkretisieren und eine verlässliche Kostenprognose liefern. Spätestens zur Heizperiode 2024/25 sollen alle Mitglieder mit Wärme versorgt werden, so der ambitionierte Plan der Stubenberger.
Das ALE Niederbayern unterstützt Kommunen auf vielfältige Weise beim Umstieg weg von der fossilen hin zu einer regenerativen, möglichst CO2-neutralen Energieversorgung, denn: „Es ist für uns alle wichtig, Energiesicherheit und Unabhängigkeit gegenüber der Preisentwicklung bei den fossilen Brennstoffen zu gewinnen.“ Bei einem Beratungsgespräch vor Ort im November letzten Jahres hatte Dr. Thomas Kerscher vom ALE Niederbayern den Stubenbergern die Fördermöglichkeiten der Ländlichen Entwicklung erläutert. Die Gemeinde Stubenberg stellte dann Antrag auf Einleitung eines einfachen Dorferneuerungsverfahrens. Dem konnte seitens des ALE Niederbayern nach Prüfung der Voraussetzungen im Februar 2023 entsprochen werden. Das ALE Niederbayern unterstützt die Maßnahme mit bis zu 250.000 Euro.
Der Projektbegleiter am ALE Niederbayern, Dr. Thomas Kerscher, ist überzeugt, dass das Nahwärmenetz in Stubenberg Vorbildcharakter für andere Kommunen hat: „Die Energiewende ist eine große Chance für den ländlichen Raum, Wertschöpfung und Zukunftsfähigkeit in der Region zu sichern“. Mit dem Nahwärmenetz in Stubenberg komme man dem Ziel, in der Region verfügbare, erneuerbare Wärmeenergie zu nutzen, ein gutes Stück näher.
Stubenbergs Bürgermeister Willibald Galleitner bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit dem ALE Niederbayern und die schnelle Umsetzung der Förderanfrage. Er betonte, dass diese Maßnahme dazu beitrage, ein Stück weit Energiesicherheit zu gewinnen und sich damit für die Herausforderungen der Zukunft zu wappnen.
Amtsleiter Hans-Peter Schmucker vom ALE Niederbayern wünschte der Bürgerenergiegenossenschaft gutes Gelingen für ihr Projekt: „Bürger wie Sie bringen die niederbayerischen Kommunen weiter und machen den ländlichen Raum fit für die Zukunft!“
Quelle: PNP
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